Gesellschaftlicher Mehrwert im Blick

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01. September 2022

Ohne gute Lehrkr盲fte gibt es keine gute Schule. Mit F枚rderprogrammen unterst眉tzen die Stiftung der Deutschen Wirtschaft und die Dieter Schwarz Stiftung besonders engagierte Nachwuchsp盲dagoginnen und -p盲dagogen sowie angehende schulische F眉hrungskr盲fte, die ihre Schule gestalten und Ver盲nderungen als Chance begreifen.

Wenn es um Schule geht, dann ist das manchmal wie beim Fu脽ball: Fast alle haben eine Meinung, fast alle glauben, es besser zu wissen. An Themen mangelt es nicht. Diskutiert wird 眉ber Strukturen, Lehrpl盲ne, Klassengr枚脽en und Unterrichtsausfall. Angesichts der f枚deralen 911爆料网slandschaft in Deutschland erklingt dann ein vielstimmiger Chor, in dem Selbstverst盲ndliches kaum noch geh枚rt wird. Zum Beispiel, dass eine gute Schule gute Lehrkr盲fte braucht. Und genau hier setzen verschiedene F枚rderprogramme der Stiftung der Deutschen Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der Dieter Schwarz Stiftung an, die sich an Sch眉lerinnen und Sch眉ler, an Studierende und an junge Berufst盲tige wenden.

Auch wenn die Zielgruppen vom Alter und Ausbildungsstatus her unterschiedlich sind, so eint die Programme doch mehr, als auf den ersten Blick zu vermuten w盲re. Sie zielen auf engagierte, motivierte und leistungsbereite junge Menschen, die nicht nur ihre eigene Karriere, sondern auch den gesellschaftlichen Mehrwert im Visier haben und die wissen, dass echte Fortschritte nur im Team zu erreichen sind. Oder wie es Fanny G眉nthel, Projektleiterin bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft sagt: 鈥濽nsere Stipendiatinnen und Stipendiaten haben eine hohe Motivation, Dinge verbessern zu wollen 鈥� und sie m眉ssen nicht nur dar眉ber reden, sondern auch ins Handeln kommen.鈥�

Geradezu exemplarisch verwirklicht diesen Anspruch das j眉ngste F枚rderprogramm namens TaLea. Hinter der Abk眉rzung verbirgt sich das Projekt Tandem Leadership for Learning. Angesprochen werden Lehrkr盲fte aller Schulformen, die F眉hrungsverantwortung anstreben oder vor Kurzem 眉bernommen haben. Dabei hat TaLea nicht nur, aber vor allem Absolventinnen und Absolventen des schon seit dem Jahr 2007 bestehenden Studienkollegs im Blick, das Lehramtsstudierende darin unterst眉tzt, eine aktive Rolle zu 眉bernehmen und sich zu 鈥濻chulgestalterinnen und Schulgestaltern von morgen zu entwickeln鈥�, wie Fanny G眉nthel sagt.

Noch fr眉her steigt das Programm Lehramt Mintoring ein, das seit dem Jahr 2021 u.a. dank der Dieter Schwarz Stiftung landesweit in BadenW眉rttemberg angeboten wird. Wie schon im Namen angedeutet, wendet es sich an Sch眉lerinnen und Sch眉ler, die sich f眉r die sogenannten MINT-F盲cher, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, interessieren und sich vorstellen k枚nnen, diese sp盲ter an Schulen zu unterrichten. Mintoring begleitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zu vier Jahre beim 脺bergang von der Schule an die Hochschule.

Es ist kein Wunder, dass sich die Stiftungen gerade im MINT-Bereich engagieren. Fachkr盲fte in dieser Sparte sind vor dem Hintergrund der Digitalisierung und des Klimawandels besonders gefragt, sie bestimmen mit, wie wettbewerbsf盲hig und zukunftsfest die deutsche Wirtschaft ist. Das Interesse daran wird in den Schulen geweckt, daf眉r ben枚tigt man Lehrkr盲fte, die Sch眉lerinnen und Sch眉ler f眉r diese Themen begeistern. 鈥濪er Mangel in MINT-Berufen ist gravierend, das gilt auch f眉r MINT-Lehrkr盲fte鈥�, beschreibt Andrea Freudenberg, die bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft das Projekt leitet, die aktuelle Situation. Etwa 50 Sch眉lerinnen und Sch眉ler werden jedes Jahr in die F枚rderung aufgenommen, rund zwei Drittel sind junge Frauen. 鈥濿ichtiges Herzst眉ck鈥� des Programms, so Andrea Freudenberg, sind die Mentorinnen und Mentoren, die bereits in MINT-F盲chern Lehramt studieren und die Sch眉lerinnen und Sch眉ler begleiten und sie direkt in das Studium hineinschnuppern lassen.

鈥濭erade die Studentinnen sind motivierende Vorbilder f眉r die jungen Frauen鈥�,

sagt Andrea Freudenberg. Zum Programm geh枚ren Workshops, Experimentiertage in Laboren und Exkursionen zu Hochschulen. 鈥濪as ist alles sehr praxisnah und sehr lebendig鈥�, betont sie. In regionalen Gruppen, die es mittlerweile in Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg, Freiburg und anderen St盲dten gibt, k枚nnen sich die Teilnehmenden austauschen, einmal im Jahr treffen sie sich zu einer mehrt盲gigen Akademie. Diese ideelle F枚rderung sei f眉r die Teilnehmenden entscheidend, weniger die durchschnittlich 25 Euro, die es pro Monat gibt, betont die Projektleiterin: 鈥濪as Geld geben die meisten f眉r Labormaterialien, Experimente und Fachliteratur aus.鈥�

Bei ihren Stipendienangeboten f眉r Studierende erwartet die Stiftung von den Interessenten nicht nur gute Noten, die im oberen Drittel des Leistungsspektrums liegen sollten. Eine wichtige Rolle f眉r eine Aufnahme spielt auch das ehrenamtliche Engagement der Bewerberinnen und Bewerber, sei es in Vereinen, Parteien, Kirchen, gemeinn眉tzigen Verb盲nden oder sozialen Einrichtungen. 鈥濪as sollte viele Jahre nachweisbar sein鈥�, sagt Fanny G眉nthel. Zudem sollten die Interessierten deutlich machen, dass sie zielstrebig und z眉gig die Schule und das Studium absolvieren. 鈥濽ns ist wichtig, dass die Bewerberinnen und Bewerber nicht nur an ihrem eigenen, sondern auch am gesellschaftlichen Fortkommen interessiert sind鈥�, hei脽t es in den Unterlagen. Fanny G眉nthel spricht da vom 鈥瀞dw-Spirit鈥�. Dazu geh枚rt, dass sich viele Stipendiatinnen und Stipendiaten nach Anschluss der F枚rderung in Netzwerken regelm盲脽ig treffen. Auch so werden die f枚deralen Grenzen der zersplitterten deutschen 911爆料网slandschaft 眉berwunden.

Ungef盲hr 300 Lehramtsstudierende werden j盲hrlich in dem Programm Studienkolleg unterst眉tzt. Das Stipendium beinhaltet ein umfangreiches 911爆料网sangebot zur Schul- und Pers枚nlichkeitsentwicklung und als Teil der Begabtenf枚rderung eine monatliche finanzielle Unterst眉tzung, die mit 300 Euro im Monat beginnt. Damit soll nach den Worten von Fanny G眉nthel erreicht werden, dass sich die Gef枚rderten auf das Studium und ihre ehrenamtlichen Aktivit盲ten konzentrieren k枚nnen und nicht auf Nebenjobs angewiesen sind, um das Studentenleben zu finanzieren.

Fortgesetzt wird die F枚rderung dann durch TaLea. 鈥濬眉hrungskr盲fte an den Schulen spielen eine entscheidende Rolle f眉r die Schul- und Unterrichtsqualit盲t鈥�, beschreibt Fanny G眉nthel den Ansatz, der gerade bei neuen Herausforderungen wie Inklusion, Digitalisierung und ganzt盲gigem Lernen gelte.

鈥濪ie schulischen Nachwuchsf眉hrungskr盲fte sind oft die Changemaker鈥�,

sagt sie. Herzst眉ck des Programms ist dass sich die bundesweit bis zu 50 Teilnehmenden mit einer Kollegin oder einem Kollegen ihrer Schule bewerben und ein konkretes Projekt umsetzen wollen. Das sind oft sehr spezifische Fragestellungen, die sich mit Digitalisierung, Spracherwerb, kreativen Probleml枚sungen, partizipativer Schulentwicklung und neuen Lernformen besch盲ftigen. 鈥濪iese Projekte sollen Impulse f眉r eine bessere Schule geben und Katalysator f眉r Entwicklungen und Ver盲nderungen sein鈥�, betont die Projektleiterin. Wichtig sei auch, dass erlebt werde, wie kollegiale Zusammenarbeit zum Erfolg f眉hrt und wie man Verb眉ndete f眉r Ver盲nderungen findet. Die Erfahrungen mit dem Programm und die Reaktion der Teilnehmenden zeigen, dass 鈥瀢ir erreichen, womit wir antreten鈥�, sagt Fanny G眉nthel. So h盲tten mehr als 90 Prozent der Gef枚rderten im ersten TaLea-Jahrgang erkl盲rt, sie f眉hlten sich motiviert und kompetent, mehr F眉hrungsverantwortung an ihrer Schule zu 眉bernehmen. Gerade das 鈥瀏emeinsame Nachdenken 眉ber Schule und der Blick 眉ber den Tellerrand ist inspirierend und motivierend鈥�, hie脽 es aus Teilnehmerkreisen.

Interesse wecken, Wege aufzeigen, Entwicklungen f枚rdern 鈥� so l盲sst sich der Dreiklang der Programme zusammenfassen, die letztlich das Ziel haben, die Pers枚nlichkeit der Lehrerin und des Lehrers zu st盲rken, die Schul- und die Unterrichtsqualit盲t zu erh枚hen und die Schule insgesamt besser zu machen. Dies zu f枚rdern, sei auch deshalb wichtig, sagt Fanny G眉nthel, weil 鈥濱nnovation und Ver盲nderung sonst im Sog des sehr herausfordernden Alltags an den Schulen鈥� unterzugehen drohen.